Mittwoch, 12. November 2014

Sterbehilfe - Kontrolle über das eigene Leben?

"Die Würde des Menschen ist unantastbar". Dieser erste Artikel in unserem Grundgesetz ist leider nicht für alle Menschen erfüllbar. Durch Krankheit oder Pflegebedürftigkeit sind leider viele Menschen nicht mehr dazu in der Lage, ihre eigene Würde aufrecht zu erhalten.

Am morgigen Donnerstag findet im Deutsche Bundestag eine Orientierungsdebatte zum Thema Sterbehilfe statt, welche die vielen Aspekte dieses schwierigen Themas beleuchten und eine öffentliche Diskussion darüber anregen möchte.

Gerade in den christlichen Fraktionen ist dieses Thema höchst umstritten, was zu einer hitzigen, aber hoffentlich trotzdem konstruktiven Debatte führen wird.

Allem voran steht dabei eine sehr elementare Frage, nämlich die nach der eigenen Entscheidungsfähigkeit seinem eigenen Leben ein vorzeitiges Ende setzen zu wollen. Sollte dieses Recht generell jedem Menschen zur Verfügung stehen oder nur den Schwerstkranken? Ebenso wichtig ist natürlich die Frage, was mit den Personen geschieht, welche einem bei diesem Beschluss helfen, sollten sie strafrechtlich verfolgt werden? Ich denke nicht, nur mur sichergestellt werden, dass diese Entscheidung auch aus freiem Willen erfolgt bzw. vorher verfügt wurde.

Jeder Mensch sollte selbst entscheiden dürfen, wann er sein Leben als noch lebenswert ansieht, damit es jedem Menschen möglich ist, seine persönliche Vorstellung von Würde erfüllen zu können.

Man kann nur hoffen, dass unsere Entscheidungsträger sich diese Fragen ernsthaft stellen und bei einem möglichen Gesetzesentwurf wirklich nach ihrem eigenen Gewissen und nicht nach einem Fraktionszwang entscheiden können.

2 Kommentare:

  1. Ich kann zu diesem Thema nur aus persönlichen Erlebnisen schieldern.
    Ich habe meinen Bruder(38Jahre), meine Schwester(32Jahre), mein Vater(74Jahre) verloren. Durch schwere Krankcheit mussten sie selber durch bis zum letzten Tag im vollen Bewusstsein gehen. Ich konnte nur für meine Schwester und für mein Vater da sein. Beide wussten, das sie Sterben und trotzdem hat keiner so eine Sterbehilfe gewollt. Die letzte Monate waren für uns alle unerträglich, aber durch dieses Zusamensein ist eine feste Verbindung entstanden. Wir entscheiden das Kommen in diese Welt nicht. Wie kann man denn das Gehen so eintscheiden. Keiner von uns weiß was nachher mit der Seele ist. Die Zivilisation kann noch so fortgeschrieten sein. Es ist nun Fakt.
    Ich habe sie im Herz, die leben in mich und es vergeht kein Tag, wo ich an sie nicht denke. Ich weiß auch es gibt Dinge, die man nicht steuern kann. Natürlich sind andere Fähle, wo mann wünschte das das Ende kommt. Ich bin mir sicher, das eine Sterbehilfe das Sterben für betrofene(im vollen Bewusstsein) nicht einfacher machen wird..

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    1. Ich möchte mich zuertst bei Ihnen, für Ihren sehr persönlichen Kommentar zu diesem schwierigen Thema bedanken! Ich halte es für sehr wichtig, dass gerade Betroffene wie Sie an dieser Diskussion mitwirken, um den Entscheidungsträgern die Entscheidung, wie auch immer sie am Ende lauten wird, zu erleichtern, bzw. einen breiten gesellschaftlichen Dialog darüber führen zu können. Vielen Dank!

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